@Dr. Michael Blume Ihren Text hatte ich gelesen, finde dennoch unverschämt, wie sie mit Menschen, deren deren Biographie größtenteils in der DDR lag, umgehen. Abgesehen von echt miesen Pauschalisierungen.

"ich verweise ausdrücklich auch auf die Weiterwirkung der NS-Pädagogik in der BRD." - Tut mir leid, aber auch nach zweimaligem Lesen Ihres Textes, den Sie besser kennen sollten als ich, kann ich das nicht erkennen. Sie schreiben nur vom Weiterwirken der Pädagogik und das betrifft ja beide Deutschländer. Und zusätzlich bekommen alle Ossis noch einen drauf, weil ja neben Harrer auch Stalin, nee, Makkarenko (?) Korzak (?) ja wer eigentlich (Margot Honecker?), mensch weiß es nicht, einen kühlenden, gewalttätigen und disziplinierenden Einfluss hatte. Tut mir leid Herr @Dr. Michael Blume das ist alles sehr dünn und pauschalisierend und es reiht sich ein in den Chor der westdeutsch sozialisierten Menschen, die mir seit 1990 erzählen, wie die DDR war.

Ich sag mal so: Die Hilfsorganisation Arche Nova, sowie Mission Lifeline wurden in Dresden gegründet. Von Menschen mit Sozialisation in der DDR. Höcke, Weidel, Apfel kommen aus dem Westen. Kollege @Jan Böhmermann 🤨 kann Ihnen da vielleicht auf die Sprünge helfen: https://www.youtube.com/watch?v=du2nIqy0Hjw

Es ist traurig, dass Sie diese Diskussion überhaupt wieder führen wollen, wenngleich für eine Diskussion von Ihrer Seite ja eigentlich die Argumente fehlen. Jedenfalls sind in ihrem obigen Beitrag neben, wie gesagt pauschalisierenden Allgemeinplätzen, keine erkennbar.

Danke für nichts.

Enttäuscht und wütend, Torsten Philipp

P.S.: Was ich in Ihrem Beitrag am meisten vermisse: Den Hauch einer Andeutung zur Beziehung zwischen Liberalismus und Faschismus. Das wäre aktuell und würde Perspektiven in die Zukunft eröffenen. Die Perspektive, die Ihre Beitrag eröffnet ist "Warten, bis alle Ossis tot sind."

@Dr. Michael Blume Das hier ist das Erbe Ihrer autoritären DDR-Erziehung: 10.000 Menschen aus #Leipzig, die gegen die AfD der liberalen Wessis #Höcke #Weidel und #Meuthen protestieren.#le1501

@Dr. Michael Blume Danke für Ihre Antwort. Ich möchte Ihnen den Versuch jetzt zurückzurudern dennoch nicht durchgehen lassen.

Sie schrieben oben "Bis heute erlebe ich Menschen gerade auch mit DDR-Prägung, die es nicht schaffen, zwischen demokratischen und diktatorischen Staaten zu unterscheiden.".

Auf den Anti-AfD-Demos sind es ja aber doch offensichtliche Menschen mit BRD-Prägung, die den vom #Kapitalismus gepamperten Po kaum hoch bekommen. 6% Demoteilnahme in München erscheint viel, ist aber eben ein Drittel weniger als im strukturschwachen Leipzig. Von Stuttgart mit 3%, das unter ferner liefen und weit hinter Chemnitz kommt, will ich mal gar nicht reden.

Ich steh nicht auf Schwanzvergleiche. Sie sind Teil des Problems. Und daher finde ich Ihr Ausgangsposting so problematisch, in dem sie hohe Zustimmungswerte zur AfD monokausal auf #DDR-Erziehung zurückführen. Das ist sehr bequem für Sie und für Menschen, denen es im Kapitalismus gut geht. Der move, den Sie da machen nennt sich #Abspaltung, und bewahrt davor, sich ernsthaft mit einem Problem beschäftigen zu müssen.

"Nicht selten wurden und werden sie darin von manipulativen Verschwörungsunternehmern aus den sog. “alten Bundesländern”, aber auch aus Österreich und der Schweiz bestärkt."
Die Ossis waren ein bisschen blöde und haben sich verarschen lassen haben.

Glücklicherweise können wir beobachten, dass - abseits solcher Kolonialtheorien - mittlerweile die komplette Republik etwas verblödet ist.

Solidarität heißt halt auch, das Niveau auf das seines Nächsten abzusenken.

@kontrollierterWahnwitz @Pusteblume @Dr. Michael Blume
"Ich finde einen zahlenmäßigen Vergleich nach Einwohnerzahl müßig," - Auf jeden Fall. Quantität täuscht oft über Qualität.
Mir ist nicht nur die Summe der Demonstrierenden wichtig, sondern auch die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Faschismus. Und hier scheint Quantität vielleicht sogar auch in Qualität umzuschlagen, wenn - wie jetzt - so viel über gesellschaftliche Probleme diskutiert wird, wie m.E. lange nicht mehr.

Und die war im ganzen Bundesgebiet immens! Und der extra Respekt geht natürlich an den Osten, weil es in den Hochburgen einfach eine Ecke gefährlicher ist und extra Courage braucht um sich denen entgegenzustellen.

Jetzt kommt aber mein großes ABER: Es macht keinen Sinn in Ost-West-Denken zu verfallen. Klischees wie der vom Kapitalismus gepamperte Besserwessi und dem doofen Ossi dem man Demokratie beibringen muss, sollten 35 Jahre nach der Wende eigentlich überholt sein. Es gibt Dinge, die haben zum jetzigen Status quo geführt. Da dürfen sich Westen und Osten gleichermaßen an die Nase fassen. Und das muss man auch mal ausdiskutieren. Aber das bitte mit Respekt!

@kontrollierterWahnwitz @Pusteblume @Dr. Michael Blume "Es macht keinen Sinn in Ost-West-Denken zu verfallen. "

- Ich habe mit der Ossi/Wessi-Erzählung hier vor allem Anschluss am obigen Blogbeitrag gesucht, der das Narrativ vom qua Erziehung und Sozialisierung demokratieunfähigen, autoritären Ossi ja m.E. zu betonieren versucht. Ich bin da sehr dünnhäutig, da mir seit 1990 Westdeutsche Ostdeutschland (und die DDR) erklären. Letzteres nennt sich epistemische Gewalt, wird auch in obigem Beitrag von @Dr. Michael Blume ausgeübt und hat mit Respekt nicht viel zu tun.

Es gibt Dinge, die haben zum jetzigen Status quo geführt. - Ja, und die müssten mal benannt werden. Mir fällt da z.B. ein: die Deutschen, die auf Kosten von 90% der Menschheit intensive Nabelschau betreiben.