UK könnte als Beleg für die Behauptung gesehen werden, daß Fremdenfeindlichkeit dort gedeiht, wo es keine Fremden gibt. Die Menschen vor Ort sind nicht informiert.

Genauer gesagt: UK könnte als die Widerlegung dieser Behauptung gelesen werden. Durch seine Kolonial- & Commonwealth-Zeit hat UK - wie anscheinend auch Frankreich - viel Zeit für die Eingewöhnung in die Migrationsgesellschaft westeuropäischen Typs bekommen. Die Ergebnisse können jetzt besichtigt werden.

"Lewicki: Großbritannien braucht Einwanderung. Der Bausektor oder die Landwirtschaft sind so stark von prekären Jobs geprägt, dass sie nur funktionieren, wenn sie Arbeiter finden, die bereit sind, sich auf Zeit beengte Unterkünfte zu teilen und dann wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Die britischen Unis sind auf ausländische Studierende angewiesen, die höhere Studiengebühren zahlen. "

Die Erwartungen in dem fortschrittlich-progressiven, antirassistischen Milieus an die Migration sind mit diesem Zitat wohl ganz gut charakterisiert. Zu bedenken wäre auch, daß die Interviewpartnerin Lewicki selbst an einer brittischen Uni arbeitet.

Ohne die Migranten dürfte der NHS auf der Stelle kollabieren. Wenn mich nicht alles täuscht. Ich weiß ja, daß die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Querdenkerkreisen eher ablehnend betrachtet wird. Aber........

PS Der Migrantenanteil in Sachsen, dem Epizentrum des bundesrepublikanischen Faschismus, beträgt gerade mal bummelige 8%. In Stadtstaaten wie zum Beispiel Hamburg, in der die AfD nicht so die ganz große Rolle spielt, liegt er bei 30%.

@dr hydro und wenn Du im Osten die Großstädte rausläßt, dann schnurt der Ausländeranteil noch mehr zusammen - von recht wenigen Ausnahmen bei Mittelzentren abgesehen.

Und selbst in Flächenländern wie z.B. SH ist der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund höher. Und trotzdem droht dort nicht die faschistische Machtübernahme. Wie in z.B. in Sachsen, wo AfD und rot getünchte AfD und eine ultrarechte CDU eine satte Mehrheit stellen.

... übrigens ist in dem TAZ-Beitrag die Rede von UK, nicht von Sachsen oder SH.

Die aktuellen Geschehnisse könnten vielleicht so gelesen werden, daß es verschiedene Phasen des gesellschaftlichen Umgangs mit Migration gibt. Zum Beispiel:

• Exotik,
• Vielfalt,
• befremdend,
• bedrohlich.

Die Auseinandersetzung mit Migration ist ideologisch gefärbt. So scheint in linken Milieus die Neigung vorherrschend zu sein, die beiden ersten Phasen zu perpetuieren, die Rechten dagegen behaupten die beiden anderen Phasen.

In migrantischen Milieus dagegen scheint eine andere Beziehung zu Migration zu geben. Gelegentlich wird auf die beiden letzten Phasenabschnitte fokussiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Suella_Braverman

https://de.wikipedia.org/wiki/Jordan_Bardella

https://de.wikipedia.org/wiki/Nyamko_Sabuni

Es ist auch zu vermuten, daß die in den WIKI-links gelisteten Personen eine andere, intensivere Auseinandersetzung mit Migration in ihrem persönliichen Umfeld durchlebt haben, als die Interviewpartnerin im TAZ-Artikel.

Denn haben die Sachsen ihre "Phasen" wohl im Schnelllauf auf bösartig umgestellt und das sozusagen "virtuell" abgehandelt, während die Hamburger es nach einigen Jahrzehnten immer noch nicht gemerkt haben, wie "bedrohlich" die ganzen Migranten in ihrer Nachbarschaft sind....... :)

PS Und? Wie sollte man den NHS ohne Migranten betreiben? Vielleicht den besoffenen Skinhead von nebenan im Schnelldurchgang als Pfleger anlernen? Blutdruckmessen mit dem Baseballschläger?

PPS Ist das denn vielleicht die Reform des medizinischen Systems auf Querdenker Art?

Ja, da gibt es viel zu verbessern. Hier ein zweiter Versuch von meiner Seite:

• Exotik,
• Vielfalt,
• nützlich,
• befremdend,
• bedrohlich.

Tatsächlich haben einige unserer schärfsten Denker hier bei DIASPORA schon darauf hingewiesen, daß Migranten uns prima den Po putzen können.

Ansonsten steht immer auch die Frage im Raum nach der Balanz Nutzen der Migration und den damit verbundenen sozialen und ökonomischen Kosten. Diese Frage stelllen sich - äh - nach meiner Kenntnis auch Migranten dann und wann.

Zu den demographischen Daten der UK-Gemeinde Southport gibt es eine Internetseite:

https://censusdata.uk/e63001029-southport

"daß Migranten uns prima den Po putzen können..." Ist das deine Umschreibung für den Pflegeberuf?

Diese Frage können nur unsere besten Denker beantworten. Sie sind ja auch fortschrittlich-progessiv und antirassistisch,.

Hast du was gegen die Pflegebranche? Sind das für dich niedere Tätigkeiten?

Natürlich nicht.